Also wir haben hier jetzt von 8 bis 12 und von 15 bis 18 Uhr Arbeit. Dazwischen ist frei. Grundsätzlich glaube ich aber, dass man nicht soviel Freizeit hat, da wir auf dem Gelände des Heims wohnen und man so ständig Kontakt zu den Kindern und dem Umfeld hat. Daher gibt es weniger Freizeit als vorher. Daran muss ich mich erst mal gewöhnen.
Wir haben angefangen Kalender für die Häuser zu basteln. Es gibt 6 Häuser, in jedem wohnen Kinder, teilweise mit den Eltern. Allerdings habe ich das System noch nicht so ganz verstanden. Und für jedes Haus wird jetzt ein Kalender gebastelt. Da die Leiterin des Heims bei deutschen Eltern aufgewachsen ist und daher etwas deutsch kann, wird hier Advent gefeiert. Normalerweise kennt man den in Argentinien gar nicht. Leider können wir in Mendoza die deutsche Tradition nicht einführen.
Dann war abends noch ein Nähkurs in der Schule, wo wir mit hingegangen sind. Als es das erste Mal klingelte, mussten sich alle vor der argentinischen Fahne aufstellen und die wurde dann gehisst und ein Spruch aufgesagt. Wir haben etwas gehäkelt, aber es war sehr locker. Es fing um 7 an und ging bis halb neun. Auch mal eine ganz neue Erfahrung.
Ich merke allerdings, dass ich etwas gestresst bin. Ich habe nur wenig geschlafen in den letzten Tagen, das Klima ist ganz anders und wir haben auf einmal konkrete Aufgaben, also nicht mehr so viel Freizeit. Das sind alles Dinge an die man sich jetzt erst wieder gewöhnen muss. Dann gibt es noch viele Kleinigkeiten, die noch nicht so sind, wie ich das gerne hätte und mich daher auch anstrengen (z.B.: in Mendoza war immer alles ungeplant und deshalb möchte ich dort nicht hin, bis sich etwas konkret verändert hat.
Also bis ich hier wieder einen Alltag gefunden habe, dauert es wohl noch was.
Mendoza mit dem Wüstenklima und der flachen Gegend direkt an den großen Anden, gefällt mir von der Umgebung besser, aber hier ist der Vorteil des direkten Kontakts mit den Bewohnern. Wir können daher besser Spanisch lernen und die Leute hier reden auch klarer und etwas verständlicher. Wir haben ein System im Tag, all das ist mir sehr wichtig geworden und das gefällt mir hier sehr gut. Man darf sich alleine am Gelände bewegen und die Kinder sind sehr offen und nett.