Putzen oder im Dreck versinken?
Putzen oder im Dreck versinken?

Putzen oder im Dreck versinken?

Am Montag sollten wir im Zentrum putzen. Da wir nicht wussten wann wir abgeholt werden und auch abgemacht hatten, dass man uns vorher anruft, sind wir ohne Frühstück ins Barrio gefahren. Denn Gina stand plötzlich vor der Tür, ohne vorherigen Anruf, und wollte sofort los. Das war bestimmt das erste Mal, dass ein Argentinier auf uns warten musste. Ich glaube, das war das erst und einzige Mal, da man üblicherweise zwischen einer halben und weit über einer Stunde auf einen Argentinier wartet.
Im Zentrum war natürlich alles wieder “organisiert”, und daher war dort schon geputzt worden. 😉 Hätte mich auch gewundert, wenn da mal was ohne Probleme beim ersten Mal geklappt hätte. Aber es gab glücklicherweise noch Arbeit in dem Jugendraum nebenan. Dort hatte jemand versucht irgendwas mit Zement zu reparieren. Die Betonung liegt auf “versucht”, denn es sah aus als hätte eine Bombe eingeschlagen – wie auf einem deutschen Rohbau, wobei ich glaube, selbst da ist es ordentlicher. Unsere Aufgabe lautete: sauber machen mit Besen, Putzlumpen und Schwamm fürs Klo. Zeit: 2 Stunden.. Nach einer Stunde waren wir fertig.. Und das Klo haben wir großzügig ausgelassen, aus Angst vor Krankheiten. Da muss sich erst mal mein Immunsystem dran gewöhnen, dann mache ich auch das Klo sauber. Der Jugendraum war sauber – und wir haben mal wieder gewartet abgeholt zu werden…

Ich habe den Eindruck, Argentinien ist ein Crashkurs um ein guter Beamter zu werden: Die Leute haben so viel Zeit. Zum Beispiel an den Kassen wird alles was man gekauft hat in kleine Tüten gepackt. Bei einem Großeinkauf, so um die 50 Tüten, braucht die Verkäuferin dann auch ca 30 min. zum verpacken.
Naja, umso weniger Zeit haben die Argentinier auf der Straße. Die Schilder auf denen 40 steht sind nur zur Deco da, denn normalerweise, je nach Straße und Verkehr, wird in der Regel 70-80 km/h gefahren. Gurte in Autos sind Luxus und Regeln gibt es keine. Wenn man hält, dann nur weil die Gefahr zu groß ist, dass man an der Ecke tot gefahren wird. Aber in Mendoza ist der Verkehr lange nicht so gefährlich wie in Buenos Aires. Da habe ich teilweise daran gezweifelt lebend anzukommen. 😉 Aber die sind geübt im fahren.

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